Ausbreitung der salafistischen Szene in Hessen bedenklich – Prävention muss früher einsetzen

Als "sehr bedenklich" hat die innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Nancy Faeser die Entwicklung der salafistischen Szene in Hessen bezeichnet.

"Der Innenminister hat in der heutigen Sitzung des Innenausschusses mitgeteilt, dass die salafistische Szene rund 1000 Personen umfasst – und dies mit steigender Tendenz. Es müssen dringend weitere Anstrengungen unternommen werden, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken", sagte die Innenpolitikerin am Donnerstag in Wiesbaden.

Begrüßenswert sei insofern das Hessische Präventionsnetzwerk gegen Salafismus. Es dürfe jedoch nicht als Allheilmittel angesehen werden, so Faeser. "Wichtig ist, dass Prävention früher einsetzt und schon Kinder und Jugendliche erreicht."

Der Geschäftsführer des Vereins "Violence Prevention Network", der an die zentrale Beratungsstelle des Präventionsnetzwerks angebunden ist, habe in einem hr-info Interview eingeräumt, dass es auch mit der entsprechenden Expertise nicht leicht sei, an betroffene Jugendliche mit Radikalisierungstendenzen heranzukommen. Die Politik ist daher aufgefordert, nach weiteren Möglichkeiten zu suchen, um eine Ausweitung abzuwehren."

Die beschlossene Expertenanhörung zu diesem Thema im Januar sei daher ein weiterer wichtiger Schritt.

"Dschihadistische Jugendliche sind nur die Spitze eines Eisbergs. Religiöser Extremismus wurzelt in religiöser Intoleranz gegenüber Andersgläubigen und Andersdenkenden. Die Anhörung muss und sollte dazu dienen, dass Thema in all seinen Facetten zu durchleuchten", so Faeser.